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Tandemploy: Eine Arbeit, die zum Leben passt

​Tandemploy: Eine Arbeit, die zum Leben passt

​​Wie gut können Sie Arbeit und alles andere im Leben miteinander verbinden? Wie viel Zeit bleibt Ihnen für Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Freizeit und Projekte? Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Stelle mit jemandem zu teilen? Anna Kaiser und Jana Tepe haben die Jobsharing-Plattform Tandemploy gegründet und engagieren sich für eine Arbeit, die zum Leben passt.

Von welchem Beruf haben Sie als Jugendliche geträumt? Was hat diesen Beruf für Sie attraktiv gemacht?

Anna: Millionärin (kein Scherz, ich wusste, dass ich für meine Pläne und Projekte viel Geld brauchen werde).

Jana: Ich wollte Journalistin werden oder in der Werbung arbeiten. Ich habe schon damals gerne geschrieben und kreativ gearbeitet.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihr Unternehmen Tandemploy zu gründen?

Jana: Die Idee zu Tandemploy kam uns in unserem letzten Job, in dem Anna und ich uns auch kennengelernt haben. Wir beide haben als Personalberaterinnen für die Digitalwirtschaft gearbeitet und hatten eines Tages eine Tandem-Bewerbung auf dem Tisch liegen: Zwei Menschen bewarben sich gemeinsam auf eine Vollzeitstelle. Nach dem Skype-Interview mit den beiden Bewerberinnen war ich so begeistert von der Idee des Jobsharing, dass ich Anna davon erzählte. Die Idee zu Tandemploy entstand – und zwei Monate später starteten wir mit der Umsetzung.

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Anna: Ich habe schon vor Tandemploy und während meines Studiums mehrere Unternehmen (mit)gegründet. Meine Anstellung als Personalberaterin war quasi nur ein kleiner Abstecher. Ich hatte also schon eine gewisse Affinität zum Selbstständig sein – und dann kam die gute Idee :-).

Jana: Die Idee war da, wir waren beide Feuer und Flamme – und haben einfach angefangen.

Welche Voraussetzungen haben Sie dafür mitgebracht?

Jana: Wir beide haben unsere Erfahrungen aus der Personalberatung mit eingebracht, außerdem wohl ein Gespür für Trends, die sich in der digitalen Wirtschaft immer etwas eher abzeichnen. Ich habe mich vorher bereits acht Jahre an der Schnittstelle von HR und Marketing bewegt, Kommunikationswissenschaft mit Fokus auf Neue Medien und BWL studiert.

Anna: Ich hatte dazu noch meine vorherigen Gründungserfahrungen, die auf jeden Fall wertvoll waren. Und was wir beide mitgebracht haben, waren eine generelle Offenheit gegenüber Neuem und eine gehörige Portion Optimismus und Tatendrang.

Welche neuen Kenntnisse und Fähigkeiten mussten Sie sich aneignen?

Jana: Wir mussten uns vor allem in viele neue Themen hineindenken und uns Wissen aneignen in Feldern, in denen wir vorher wenig bis keine Ahnung hatten. Einen Businessplan schreiben, Investoren suchen, eine Crowdfunding-Kampagne durchführen, Vorträge vor mehreren hunderten Leuten halten oder Fernsehinterviews geben – all das hatten wir vorher noch nie gemacht. Aber genau das finde ich so schön: Wir verlassen eigentlich fast täglich unsere Komfortzone – und erleben dadurch so wahnsinnig tolle Dinge.

Anna: Damit wir diese tollen Dinge nicht vergessen, sammeln wir sie in einer Box :-). Wir schreiben alles auf, was uns Tolles passiert. Ansonsten geht das auch schnell mal unter, weil sich ständig die Ereignisse überschlagen. Ganz viel ist bei uns tatsächlich „Learning-by-Doing“. „Einfach machen“ kann man wohl als unser Motto bezeichnen, wir beide priorisieren und entscheiden sehr schnell, anders würden wir mit den Entwicklungen auch kaum Schritt halten können. Außerdem haben wir zwei großartige Business Angels und einen tollen erfahrenen Beirat: von diesen Menschen lernen wir viel und können sie jederzeit zu Rate ziehen – manchmal muss man auch nur wissen, wen man fragen muss.

Was ist das Besondere an den Produkten und Dienstleistungen, die Sie anbieten?

Jana: Wir haben mit Tandemploy die weltweit erste Online-Plattform für Jobsharing entwickelt. Damit machen wir Jobsharing für Menschen und Unternehmen einfach umsetzbar. Vorher war es ein Zufallsprodukt, durch uns wird es zu einer konkreten Lösung für viele Herausforderungen, vor denen Menschen und Organisationen heute stehen. Für Menschen bietet Jobsharing die Möglichkeit, den eigenen qualifizierten Wunschjob in Teilzeit zu realisieren, mit einem Sparringspartner an der Seite. Für Unternehmen bietet Jobsharing ganz pragmatische Lösungen für Fachkräftemangel, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Frauenquote, Nachfolgeplanung, steigende Burnout-Raten und und und.

Welche Nische besetzen Sie?

Anna: Die Jobsharing-Nische – einen Full-Service-Anbieter für Jobsharing gab’s vor uns nicht.

Was war die größte Hürde am Anfang und wie haben Sie sie bewältigt?

Jana: Zu Beginn war es für uns das Wichtigste, eine Finanzierung für die Startphase zu sichern. Anders hätten wir Tandemploy nicht realisieren können. In den ersten Wochen haben wir also unseren Businessplan geschrieben und uns für das EXIST-Gründerstipendium beworben, das uns für ein Jahr absichern würde. Nach drei Monaten wussten wir, dass es geklappt hat. Das war eine großartige Chance: ein Jahr geschenkte Zeit, um unsere Vision und Idee voranzutreiben.

Was waren für Sie die größten Herausforderungen seit der Gründung?

Anna: Erste Unternehmenskunden zu gewinnen, denn (fast) niemand will gerne der Erste sein. Und immer wieder die Finanzierung zu sichern, denn unser Thema braucht Zeit und Reichweite.

Jana: Jobsharing so zu kommunizieren, dass die Hürden in den Köpfen abgebaut werden.

Wie akquirieren Sie Ihre Kunden?

Anna: Vorrangig über Veranstaltungen, Vorträge, Workshops, Kontakte und Empfehlungen und natürlich übers Marketing. Mittlerweile kommen Unternehmen auch auf uns zu, weil sie in der Presse von uns erfahren haben und dabei sein wollen bei dieser Jobsharing-Bewegung. Das ist natürlich besonders schön. Unternehmen, die wir unbedingt dabei haben wollen, sprechen wir aber auch direkt an.

Welche drei Tipps geben Sie Gründern aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen?

Jana: Die große Vision im Blick behalten, auf dem Weg dahin flexibel bleiben & immer einmal mehr wieder aufstehen.

Anna: Mut, Herz und offenes Denken, frei nach Arno Grün. Das gilt aber eigentlich nicht nur für Gründer, sondern für alle Menschen.

Wie definieren Sie für sich Erfolg?

Jana: Für mich ist Erfolg, etwas zu tun, was man gerne tut und was noch dazu Sinn stiftet für sich selber und andere.

Anna: Das könnte ich nicht schöner sagen.

Verraten Sie drei Geheimnisse, die zu Ihrem Erfolg beitragen.

Jana: Wir erzählen eine Geschichte, die den Zeitgeist trifft. Wir zeigen eine konkrete Lösung, wo es sonst zwar viele Probleme aber kaum gute Antworten gibt. Und wir entwickeln unser Produkt gemeinsam mit den Menschen und Unternehmen, die wir ansprechen möchten.

Was ist Ihr nächstes Ziel für Ihr Unternehmen?

Anna: Alle Menschen und Unternehmen, die von Jobsharing profitieren können, sollen davon erfahren….

Jana: …. und für die Umsetzung zu uns kommen 🙂

Wie sieht für Sie eine 100%ig erfüllende Arbeit aus?

Jana: Was ich gerade tue, ist für mich 100% erfüllend.

Anna: Das kann ich so unterschreiben.

Gibt es ein Buch, das Sie Gründern empfehlen können?

Jana: „Rework“ von Jason Fried und David Heinemeier.

Anna: „Wider den Gehorsam“ von Arno Grün.

Wie alt waren Sie, als Sie gegründet haben?

Jana: 26.

Anna: 29

Welche Frage habe ich nicht gestellt, die Ihnen wichtig ist?

Jana: Die nach unserer Vision :-). Wir träumen von einer Welt, in der Menschen mit weniger – aber cleverer! – Arbeit mehr erreichen. Durch solche eine lebensfreundlichere Arbeitswelt gewinnen letztlich alle: die Menschen, die Unternehmen, unsere Wirtschaft und unsere ganze Gesellschaft.

www.tandemploy.com

Foto: Jana Tepe & Anna Kaiser, @Christian Stump

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