Dr. Kerstin Gernig Polyamorie

Polyamorie oder: Warum Liebe die Lösung ist

Was bedeutet Polyamorie? Und was hat Polyamorie mit Neuanfängen und ungewöhnlichen UnternehmerInnen zu tun? Eine ganze Menge! Denn das Retreat zur Polyamorie wird von dem ungewöhnlichen Unternehmer Christopher Gottwald angeboten, der selbst eine Ausbildung zum Sexological Bodyworker hat. Das ist wahrhaftig ein ungewöhnlicher Unternehmer. 

Ich habe an seinem Retreat teilgenommen und kann sagen, dass diese Woche das Potential zu einer Transformation, Weiterentwicklung oder auch zu einem Neuanfang hat. Je nachdem wie deine Beziehung zu deinem Körper, deiner Erotik, deiner Lust, deiner Sexualität und deinen Beziehungen ist, kannst du viele neue Facetten denken, erleben, erfahren, ausprobieren und dabei die Grenzen deiner Wünsche und Vorstellungen berücksichtigen oder auch überschreiten. Up to you!

Das lustvolle und Tabu freie Ausprobieren wäre vielleicht der beste Weg, um seine Sexualität zu erkunden. Wenn wir nicht so unendlich viele Bilder männlicher und weiblicher Sexualität in den Köpfen hätten, die in den Medien vermittelt wurden und nicht immer heilsam sind. In diesem Blogpost liest du über Erfahrungen, für die das Retreat Möglichkeitsräume anbietet.

Was bedeutet Polyamorie?

Polyamorie setzt sich zusammen aus „polýs“ (altgriechisch mehrere) und „amor“ (lateinisch „Liebe“). Polyamorie bezeichnet eine Form des Liebeslebens, bei der ein Mensch mehrere andere liebt und zu jedem eine Liebesbeziehung hat. 

Es ist eine Herausforderung, sich der eigenen Sexualität zu stellen. Denn wir haben keine Ars amandi –  keine Liebeskunst – in unserer Kultur. Die meisten Menschen lernen den Umgang mit ihrer Erotik und Sexualität im Tun: „Liebe machen“. Doch alles, was wir tun, hat viel mit den Bildern in unserem Kopf zu tun: mit unseren Vorstellungen von Sexualität ebenso wie mit Rollenvorstellungen. Mit unserer Beziehung zum eigenen Körper und zum Körper des anderen. Mit unseren Vorstellungen des Erlaubten und des Verbotenen. Also auch mit der Moral, mit der wir sozialisiert worden sind. Mit Vorstellungen von Nähe und Distanz und Arten der Annäherung.

Das Seminar zur Polyamorie von Christopher Gottwald heißt „Liebe machen“. Es ist aufregend, bereichernd, intensiv, spannend und stellenweise auch ganz schön herausfordernd, da die Übungen dazu einladen, die eigene Komfortzone des Gewohnten und Vertrauten zu verlassen.

Befrage deine Sexualität, um dich selbst zu erkunden

Allein die Fragen, die wir am ersten Tag mit den anderen TeilnehmerInnen teilen, - also mit bis dahin fremden Menschen, sofern man nicht als Paar angereist ist - haben es in sich:

  • Wie geht es deiner Sexualität?
  • Was ist deine größte Angst in Bezug auf deine Sexualität?
  • Wie blockierst du deine Lust?
  • Was ist deine größte Sehnsucht?
  • Was magst du in dein Leben einladen, um diese Sehnsucht zu erfüllen?
  • Wo findest du Leidenschaft und Genuss?

Polyamorie oder: Sexualität und Selbstliebe neu denken und erleben

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, heißt es in der Bibel bei Matthäus 22:37-39. Doch schon bei der Selbstliebe fängt es an, für viele spannend zu werden. Wie liebevoll, zärtlich zugewandt, verständnisvoll, lustvoll gehst du mit dir selbst um?

Die Einführungen von Christopher in jede Session sind nicht nur erhellend, sondern Augen öffnend. Er erzählt, dass er in der Ausbildung zum Sexological Bodyworker als eine Aufgabe jeden Tag „Orgasmic Yoga“ praktizieren sollte: Selbstliebe in Form von Selbstberührung bis zur Selbstbefriedigung. An einem Tag hatte er seine yogische Praxis vergessen und bekam ein schlechtes Gewissen, weil er die Aufgabe nicht erfüllt hatte. Da wurde ihm bewusst, dass er früher ein schlechtes Gewissen beim Onanieren hatte, weil es als etwas Verbotenes galt, das man heimlich machte.

Durch das Reframing mit neuen Begriffen wird aus einer schambesetzten Selbstbefriedigung ein lustvoller Akt des „Orgasmic Yoga“. Worte schaffen Wirklichkeiten. Worte wie „wichsen“ oder „sich einen runterholen“, ja selbst „onanieren“ haben einen anderen Klang als Orgasmic Yoga. Mit einem Mal verschwindet die Scham, in der die meisten Menschen aufgewachsen und sozialisiert wurden. Und das Abenteuer der eigenen Lust kann beginnen. Die Erziehung und die Kirchen haben einen Einfluss auf unsere Moralvorstellungen und unsere Sitten genommen: wie wir unsere Lust leben und auch, wie wir sie in unseren Gedanken bewerten.

Liebe machen: Umgang mit der eigenen Scham

  • Wo kommt Scham her? 
  • Welche Funktion erfüllt die Scham? Wozu dient sie uns?
  • Warum bezeichnet man den Venushügel der Frau als Scham?
  • Warum spricht man von Schamlippen?
  • Wo behindert uns unsere eigene Scham, – das heißt unsere eigenen Gedanken und Gefühle – daran, unsere Bedürfnisse zu leben, zu erleben oder auch auszuleben?

An dem Seminar zur Polyamorie „Liebe machen“ nehmen Paare und Singles, Menschen mit polyamorischer Vorerfahrung und ohne teil. Alles ist freiwillig. Jeder kann selbst entscheiden, an welchen Übungen er oder sie teilnimmt und wie weit jeder und jede gehen will. Dafür gibt es ein implizites und ein explizites Ampelsystem: Wovon will ich mehr? Wo wird es für mich kritisch? Was will ich definitiv nicht? Oder doch? Nur noch nicht jetzt oder auch nicht so? 

Mich vor einem anderen Menschen zu entblößen, nackt und bloß vor ihm zu stehen oder zu liegen, mich selbst zu berühren unter den Augen eines Fremden, gemeinsam mit anderen im Raum meine Intimität – jenseits einer monogamen Paarbeziehung – zu leben, ist eine neue Erfahrung – jenseits der Scham, in einem offenen und zugleich geschützten Explorationsraum.

Die Sexualität als kreatürlichen und auch kreativen, lustvollen und auch erfüllenden Akt jenseits der Scham zu erleben – ist eine tiefe, wohltuende und heilsame Erfahrung, die nichts mit Pornographie zu tun hat. Es ist ein Erfahrungsaustausch nicht nur auf einer zutiefst menschlichen, sondern auch auf einer tiefen menschlichen Ebene mit Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft. Die anthropologische Konstante der sexuellen Lust und auch der tiefen Verbindung der Menschen miteinander wird in diesem Retreat enttabuisiert, ohne ihr das Geheimnis zu nehmen.

Nacktheit Kerstin Gernig

Polyamorie oder: Spielarten der Nacktheit

Als Wissenschaftlerin habe ich mich einst mit der Nacktheit im Kulturvergleich beschäftigt. Jahrzehnte später erlebe ich Nacktheit im fortgeschrittenen Alter.

Wir teilen unsere Nacktheit in der Sauna, beim Schwimmen im Teich, einige bei der Freikörperkultur bei den morgendlichen Atemübungen, bei Partner- und Gruppenübungen. Nackt bis auf die Haut, das größte Organ des menschlichen Körpers, das sich so unendlich nach Berührung sehnt.

Die unterschiedlichen Übungen bespielen die gesamte Klaviatur der Gefühle: Trauer, Schmerz und Leid ebenso wie Freude, Lust, Sehnsucht oder auch Befriedigung. Das Retreat „Liebe machen“ hat in meiner Wahrnehmung das Potential für eine Heilung auf einer tiefen zellulären Ebene. Denn all unsere Erlebnisse und Erfahrungen sind in unseren Zellen gespeichert und werden bei diesem Retreat angesprochen und berührt.

Nackt und bloß: verwundbar und verletzlich

Body-Mapping ist eine der Übungen. Dabei legen wir einem anderen Menschen einfach nur die Hand genau dort auf, wo sich der andere Körper die Berührung wünscht. Das ist eine intensive Erfahrung. Denn der Körper wünscht sich Heilung und möchte oft genau an den Stellen berührt werden, an denen Heilung nötig ist. Dabei lernen wir zugleich, unsere Wünsche zu äußern, was auch nicht selbstverständlich ist: eigene Wünsche zu äußern, Spielarten der Liebe auszuprobieren, eigene Grenzen kennen, lieben und respektieren zu lernen.

Der Körper weiß genau, wo er sich nach Berührung sehnt. Und es ist nicht vorhersehbar, was die Übungen in einem auslösen. Bei dieser Übung wird auch geweint, da die Berührungen im wahrsten Sinne des Wortes berührend sind. Wir tragen (teilweise so tiefe) Verletzungen mit uns herum, die sich in unserem Körpergedächtnis abgelagert haben, manchmal vielleicht verdrängt, aber vom Zellgedächtnis nie vergessen. Was verdrängt wird, äußert sich häufig in Form von Krankheiten und kommt damit auf anderem Weg zu einem zurück. Dieses Retreat hat definitiv das Potential zur Heilung! (In diesem Zusammenhang empfehle ich das lesenswerte Buch "Vom Mythos des Normalen: Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert. Neue Weg zur Heilung" von Gabor Tabé.)

Biodanza: Tanz des Lebens und der Lebendigkeit

Wir tanzen: allein, zu zweit und miteinander. Lebensfreude und Lebenslust. Wir berühren uns und lassen uns berühren. Wir erleben die immense Bedeutung der Berührung. Wenn wir auf die Welt kommen, werden wir – im besten Fall – von uns behütenden Händen in Empfang genommen: gewaschen, gestreichelt, gepflegt und genährt. Die Haut ist unser größtes Organ und braucht Zuwendung. Wie schön ein tägliches Ritual der Liebe und Selbstliebe sein kann, wenn man sich bewusst Zeit dafür nimmt, erfährt man bei dem Retreat.

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Polyamorie oder: Leben mit allen Sinnen

Wir schulen unsere Sinne, indem wir einen anderen Menschen mit verbundenen Augen durch den Garten der großen Natur-Oase führen. Ohne abgelenkt zu werden, von dem was wir sehen. So dass wir nicht sofort einsortieren und bewerten. Einfach nur spüren, fühlen, riechen: das Gras und den Boden unter den Füßen. Den Duft von Lavendel, Rosmarin, Salbei, Petersilie, Schmetterlingsflieder. Licht und Schatten und Wind auf der Haut und im Haar. Die Oberflächenstruktur von Gips, Metall, Blättern oder Gräsern in unseren Handflächen. Und wie es sich anfühlt, wenn man sich einem anderen Menschen blind anvertraut oder auch zumutet.

Liebe machen: Geatmet, gehalten, getragen, gespürt und geführt

Wir begrüßen den Morgen mit Atemübungen. Wir erleben, wie schnell man sich jenseits von Masken und Rollen nah kommen kann, wenn man einander berührt. Wir floaten in warmem Wasser: schwerelos, getragen von den Händen und Körpern der anderen – so muss sich das Geborgensein in der Fruchtblase angefühlt haben, bevor wir auf diesem Planeten angelandet sind.

Christopher hat die Gabe, einen Raum zu öffnen und zu halten. Dazu gehört auch, Spannungen zuzulassen, aufzufangen und auch wieder aufzulösen. Denn wenn so existentielle und intensive Erfahrungen zu zweit, im eigenen Clan oder in der Gruppe geteilt werden, können auch starke Gefühle aufsteigen. Jeder ist auf seinem Entwicklungspfad unterwegs. Wenn man die Wege der anderen kreuzt, tut es gut, zu sehen, dass man mit all den Facetten des Seins nicht allein ist und bei dem, was andere von sich erzählen, häufig auch eigene Saiten zum Klingen gebracht werden.

Warum Liebe die Lösung ist

Wir sind im besten Fall das Resultat eines Aktes der Liebe. Nach nichts sehnen wir uns mehr als nach tiefer Liebe und Verbundenheit – trotz aller Autonomiebedürfnisse. Viele tiefe Schmerzen und Verletzungen gehen darauf zurück, wenn Liebe entzogen, versagt, abgebrochen oder vorenthalten wird. Liebe ist die größte Kraft! Liebe ist das beste Remedium. Lass heilen, was sich nach Heilung sehnt. Krankheiten sind der Ausdruck des nicht mehr Heilen.

Wer ein abenteuerliches, erfülltes, harmonisches und auch heilsames Verhältnis zu seiner Sexualität entwickeln und leben will, ist im Retreat „Liebe machen“ von Christopher Gottwald genau richtig. Wer seine eigenen Grenzen spüren, ausloten und ins Freie hinein gehen will mit neuen Erfahrungen zu zweit, zu dritt oder mit vielen anderen in einer besonderen Gruppe, wird am Ende des Retreats vielleicht von sich selbst überrascht sein.

Ein Retreat mit dem Potential einer Transformation. Ich danke jedem und jeder Einzelnen für die besonderen Begegnungen, Berührungen, Gespräche und geteilten Erfahrungen.

Die zwei wichtigsten Entscheidungen in deinem Leben

Es gibt zwei zentrale Entscheidungen in deinem Leben: mit wem du dein Leben teilst, da dieser Mensch einen immensen Einfluss auf dein Leben hat. Und welchen Beruf du ergreifts. Da du damit die meiste Zeit deines Lebens verbringst.

Wenn du vor einer beruflichen Veränderung stehst und eine ungewöhnliche Unternehmerin oder ein ungewöhnlicher Unternehmer mit einer starken Ausstrahlung und Anziehung werden willst, freue ich mich darauf, von dir zu hören.

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